ADHS bei Erwachsenen


Nur eine Modediagnose?

Mensch mit Fidget Spinner in seiner Hand.
mauritius images / pa / Jan Haas

Immer mehr junge Erwachsene glauben, an ADHS zu leiden. Stimmt das, oder ist die Erkrankung nur eine Modediagnose? Und wie sieht es mit den verordneten Stimulanzien aus – besteht durch ihre Einnahme tatsächlich eine Missbrauchsgefahr, wie oft behauptet wird? Eine Expertin gibt Antworten.

Wartelisten werden länger

Früher wurde das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) vor allem mit Kindern in Verbindung gebracht. Inzwischen ist bekannt, dass auch Erwachsene darunter leiden – in den sozialen Medien gibt es inzwischen sogar einen regelrechten Hype darum. Das hat Vor- und Nachteile, wie Prof. Alexandra Philipsen vom Universitätsklinikum Bonn sagt.

Durch Selbstdiagnosen via Internet werden die Wartelisten in den Arztpraxen immer länger. Das führt dazu, dass die Menschen, die wirklich an der Störung leiden, nicht schnell genug in ärztliche Behandlung kommen. Doch durch das vermehrte Interesse werden auch mehr Erkrankte erkannt. Denn ADHS ist keine Modediagnose, betont Prof. Philipsen – im Gegenteil.

Bei Frauen oft später erkannt

Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 4% der Erwachsenen an ADHS leiden. Nach Krankenkassendaten gibt es jedoch deutlich weniger Diagnosen – ein Hinweis darauf, dass die Krankheit immer noch unterdiagnostiziert ist, sagt Prof. Philipsen. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig daran erkrankt. Bei Frauen wird die Diagnose allerdings meist erst drei Jahre später gestellt als bei Männern.

Trotz der verstärkten Awareness um ADHS ist das Durchschnittsalter bei der Diagnose im Erwachsenenalter insgesamt viel zu hoch, betonte die Expertin. Es liegt bei circa 30 Jahren – eine große Lücke, wenn man bedenkt, dass die Erkrankung schon im Kindesalter beginnt. Eine Erklärung dafür ist die Auffassung, ADHS sei eine Kinderkrankheit und würde sich auswachsen. Die Realität sieht anders aus: 60% nehmen ihre Erkrankung ins Erwachsenenalter mit.

Frühzeitig medikamentös therapieren

Eine frühere Diagnose ist gerade bei ADHS wichtig. Denn je länger nicht behandelt wird, desto stärker sind die sozialen Beeinträchtigungen. Die medikamentöse Therapie hilft auch im Erwachsenenalter. Zudem verringert sie bei den Betroffenen das Risiko für Depressionen und Suchterkrankungen. Zugelassen dafür sind Methylphenidat, Lisdexamfetamin und Atomoxetin. Im Gegensatz zu den Vorbehalten haben diese Stimulanzien nur ein geringes Missbrauchspotenzial, betont die Expertin. Sie sollten frühzeitig eingesetzt werden, wenn die Betroffenen trotz Psychotherapie nicht mit ihren Beschwerden zurechtkommen.

Quelle: Medscape

News

Hilfe bei trockenem Auge
Mann tropft sich künstliche Tränen ins Auge. Das bringt schnelle Linderung.

Wenn dem Auge Tränen fehlen

Bildschirmarbeit, Klimaanlagen und der ständige Blick auf Mobiltelefone oder Tablets führen dazu, dass immer mehr Menschen an trockenem Auge leiden. Richtiges Verhalten schont die Augenoberfläche und beugt vor.   mehr

Keine Chance dem Fuchsbandwurm

Schild an einem Baum warnt vor mit Fuchsbandwurm kontaminierten Pilzen.

Waldfrüchte waschen, Hunde entwurmen

Pilze sammeln, Brombeeren vom Strauch naschen: Das kann dort, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, gefährlich werden. Denn infiziert sich der Mensch mit dem Parasiten, droht eine lebensgefährliche alveoläre Echinokokkose.   mehr

Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant
Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant

Vorsorge nicht aussetzen

Das Zervixkarzinom ist bei Frauen die vierthäufigste Krebsart. In regelmäßigen Abständen werden Frauen zwischen 20 und 65 Jahren deshalb an die Früherkennungsuntersuchung erinnert. Doch auch für ältere Frauen macht es Sinn, sich screenen zu lassen.   mehr

Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?
Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?

Gesunde Reaktion

Wer Blut spendet, tut nicht nur etwas Gutes für die Allgemeinheit: Möglicherweise schützen regelmäßige Blutspenden auch vor Krebs.   mehr

Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?
Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?

Auf die Zubereitung kommt´s an

Gekocht, gebraten, frittiert oder als Brei: Auf Kartoffeln mag man weder in der Hausmannskost noch in der Haute Cuisine verzichten. Allerdings hat die beliebte Knolle auch ihre Schattenseiten: Sie erhöht das Risiko für einen Typ-2-Diabetes.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im September

Perfekter Biss auch im Alter

Perfekter Biss auch im Alter

Zähne und Prothese pflegen

Zähneputzen ist auch im Alter wichtig, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten – andernfalls drohe ... Zum Ratgeber
Salinen-Apotheke
Inhaberin Nurşen Turan
Telefon 02303/6 82 67
Fax 02303/6 28 21
E-Mail info@salinen-apotheke-unna.de